Fritzlar. Von einem amtierenden Meister wird in der Regel erwartet, dass er auch zum Saisonauftakt ein Ausrufezeichen zu setzen vermag. Zumal, wenn er erneut Titelambitionen hegt.
Führte klug Regie, war aber auch torgefährlich: Die Fritzlarer Spielmacherin Xenia Ahrend, die drei Trefer zum klaren SVG-Erfolg beisteuerte. Foto: Hahn
Die Drittliga-Handballerinnen des SV Germania Fritzlar haben diese Aufgabe bravourös gelöst und den ehemaligen Bundesligisten Frankfurter HC mit 31:19 (15:10) abgefertigt. „Wir haben heute schon viele Dinge gut gelöst“, freute sich SVG-Trainerin Viktoria Marquardt, relativierte aber auch: „Frankfurt war der richtiger Gegner zum Auftakt, denn wir haben noch viel Luft nach oben.“
Besonders in der ersten Halbzeit taten sich die Domstädterinnen schwer. Bis zum 4:4 (10.) verlief die Partie ausgeglichen, weil den SVG-Handballerinnen in der Defensive zunächst die nötige Aggressivität fehlte, was besonders Frankfurts Sabrina Gnilke und die Halbrechte Svjetlana Kresovic zu einfachen Toren nutzen konnten. „Die Zusammenarbeit mit dem Kreis in der Abwehr und das Umschaltspiel nach vorne haben in der ersten Halbzeit nicht so gut funktioniert“, bemängelte Marquardt. In der Folge fand Fritzlar jedoch besser ins Spiel, zudem war Vanessa Maier im Tor ein sicherer Rückhalt. So warfen Melina Horn, Johanna Fischer und Xenia Ahrend bis zur Pause noch eine 15:10-Führung heraus.
Nach Wiederanpfiff sorgte die Germania schnell für klare Verhältnisse. Angetrieben von Esther Meyfarth und Ahrend, die im Rückraum den Ausfall von Janina Dreyer vergessen machten, zogen die Gastgeberinnen kontinuierlich davon. Fritzlar überzeugte mit einem druckvollen und schnellen Angriffsspiel und nutzte die sich bietenden Chancen konsequent. Aber auch in der Abwehr ließ der Mittelblock mit Horn und Meyfarth nur noch wenige Torchancen zu. „Das war teilweise schon so, wie ich mir das vorstelle“, freute sich die SVG-Trainerin. Beim 23:13 durch Huck (45.) war die Partie entschieden. Gleichwohl legten die Domstädterinnen offensiv weiter ein hohes Tempo vor.
Ein überraschendes Comeback feierte in der 49. Minute Laura Denecke. Die Halblinke hatte die Germania aus beruflichen Gründen verlassen, war nach dem Ausfall von Dreyer aber eingesprungen. „Zunächst nur für diese Partie“, erklärte Marquardt. Ergänzte aber: „Doch sie hat schon signalisiert, dass sie weiter spielen würde.“ • SVG: Maier (12 Paraden/16 Gegentore), Oross (21.-30., 1/3) - Dietrich 3, Huck 10/6, Fischer 3, Ahrend 3, Puntschuh 1, Denecke 1/1, Horn 6, Kerwin 2, Meyfarth 2, Dreyer. Frankfurter HC: Wagner (bei einem 7m, 0/1), Schneider (4/10), Silva Alfonso (21.-60., 13/20) - Ludewig, Henschel, A. Zacharias 1, B. Zacharias 4, Bayram, Kresovic 5, Mattisseck 1, Mudri 1, Weier, Müller 3, Genilke 4/2. Siebenmeter: 7/8:2/2. Zeitstrafen: 2:6 Minuten. SR: Eckert/Ludwig (Makranstädt). Zuschauer: 100.
Von Marcel Glaser (hna.de 18.09.2016)