Fritzlar. Am Schluss hieß es für die Domstädterinnen: Hauptsache gewonnen. Der Tabellenvorletzte TuS Kriftel hat den Drittliga-Handballerinnen des SV Germania Fritzlar mächtig geärgert. Trotz einer durchwachsenen Leistung behielten die Gastgeberinnen mit 20:19 (9:11) die Oberhand.
„Am Ende hat die Erfahrung den Unterschied ausgemacht“, sagte Fritzlars Xenia Ahrend und ergänzte: „Kriftel ist sehr hektisch geworden, während wir Ruhe bewahrt haben.“ In der Tat hatten die abstiegsbedrohten Südhessen bis zur 51. Minute gute Karten, das Parkett als Sieger zu verlassen. Da hatte Linksaußen Janina Pfuhl gerade zum 19:17 getroffen. In der Folge sorgte Linkshänderin Lena Kerwin mit einem Doppelschlag für den Ausgleich. Kriftel bot sich mehrfach die Chance zum Sieg, doch Vanessa Maier im SVG-Tor war in den entscheidenden Momenten zur Stelle. Als Esther Meyfarth vom Punkt zum 20:19 traf (59.) und Maier im Gegenzug gegen Pfuhl parierte, war die Messe gelesen.
Hatte einen schweren Stand: Fritzlars Xenia Ahrend (am Ball), die sich hier gegen Kriftels Mayra Janssen durchsetzt, und im Eins-gegen-Eins für Torgefahr sorgte. Foto: Hahn
„Respekt vor Kriftel“, sagte Lucky Cojocar: „Sie haben super dagegengehalten und uns alles abverlangt.“ Der SVG-Coach war besonders mit dem Auftritt seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit unzufrieden. Da leistete sich die Germania in der Offensive viel zu viele einfache technische Fehler. Die nutzten die Gäste zu einer 11:8-Führung (26.). Die sogar noch schmeichelhaft war, weil der TuS unter anderem vier Tempogegenstöße nicht gegen SVG-Torhüterin Lea Gürbig verwerten konnte. „Uns fehlte die Lockerheit. Solche Fehler passieren uns ansonsten nicht“, ärgerte sich Cojocar.
Der A-Lizenz-Inhaber wechselte munter durch, doch weder Janina Dreyer, Vilte Duknauskaite noch Franziska Chmurski konnten das Angriffsspiel entscheidend beleben. Einzig Ahrend sorgte im Eins-gegen-Eins für Torgefahr.
Nach der Pause war es besonders SVG-Spielmacherin Meyfarth, die ihr Team mit drei Treffern in Folge beim 12:13 (35.) wieder in Schlagdistanz brachte. Hannah Puntschuh und Melina Horn drehten die Partie gar zum 14:13 (39.) Dies blieb zunächst aber Episode, weil Fritzlar sich erneut zu viele Unzulänglichkeiten leistete. „Wir waren in der Offensive nicht konstant genug und haben zu viele Fehler gemacht“, wusste Ahrend. Mit der Folge, dass die Gäste über 15:17 (44.) und 17:19 (51.) auf einen Punktgewinn hoffen durften. Bevor die Domstädterinnen dank der Konsequenz von Kerwin und Meyfarth sowie einer Glanztat von Maier doch noch den zehnten Saisonsieg bejubeln durften. • Fritzlar: Gürbig (1.-44. Minute, 10 Paraden/17 Gegentore), Maier (7/2) - Dietrich 1, Huck 2/1, Ahrend 2, Puntschuh 1, Lorenz 1, Horn 4, Kerwin 2, Meyfarth 7/3, Duknauskaite, Dreyer, Kiwa, Chmurski. Kriftel: Nickel (1.-60., 16/20) - Körber 1, Lorenz 4, Pfuhl 3, Körner, Seeharsch 2, Göbel 1, Thun, Nitzke 2, Janssen, Giebe, Moltke 6/5. SR: Große/Kreutz (Nordhausen). Z: 200. Siebenmeter: 4/5:5/5. Zeitstrafen: 4:6 Minuten.
Von Marcel Glaser